Abstract
Die Sexualität war seit Freuds und Breuers „Studien über Hysterie“ der Ausgangspunkt psychoanalytischer Theorie und Klinik. Für Freud war sie kein Thema unter anderen, sondern Begründung jeder Theoretisierung des Psychischen und der psychoanalytischen Praxis, weshalb er meist von „Psychosexualität“ spricht.
Der Freud’sche Trieb entsteht aus einer Bearbeitung und Subjektivierung innerer, somatischer Reize und ist dadurch Fundament des Psychischen. Das Sexuelle begegnet uns bei Freud im Trauma, in der phantasmatischen Organisation des Triebes, in der infantilen polymorphen-perversen Sexualität bis hin zur Genese des Über-Ichs…und an vielen anderen Orten.
André Green beklagte 1998 das Verschwinden der Sexualität aus der Psychoanalyse. Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie und Bindungstheorie schienen den sexuellen Diskurs verdrängt zu haben. Eine Ausnahme bildet sicher Lacan, bei dem die Dimensionen von Begehren, Genießen und Liebe einen zentralen Platz einnehmen.
Wir müssen in unserer Arbeit, wie in der theoretischen Auseinandersetzung feststellen, dass es viele neue Fragen gibt, die die sexuelle Praktiken, die Beziehung zum Geschlecht, sich ändernde Moralvorstellungen und Sozialisierungsformen betreffen. Wie findet sich die Sexualität in der aktuellen Klinik?
Wir wollen durch verschiedene „Werkstattgespräche“ und Vorträge diese Herausforderungen annehmen und mit Ihnen ins Gespräch kommen, nicht nur von der Psychoanalyse her, sondern auch von Kunst, Literatur und Philosophie.
So finden Sie Beiträge zu Sexualität und Kunst, Sexualität und Literatur, zur Frage des Genießens, der Sexualität als Symptom und zu sexuellen Symptomen, zu sexueller Praxis, Praktiken und Spielarten, sowie dazu, wie wir das Geschlecht begreifen können.
Interessierte aus allen Bereichen sind herzlich willkommen.
Organisiert wird diese Reihe von: Birgit Meyer zum Wischen (Hamburg), Michael Meyer zum Wischen (Hamburg) & Jesko Vincent Schulz (Mainz)
Übersicht über die Vortragsreihe
| Datum | Referent:innen | Thema |
|---|
Referent:innen
Michael Meyer zum Wischen (Hamburg)
Edith Seifert (Berlin)
Kosten
| Einzelvortrag | ganze Reihe | |
|---|---|---|
| Regulärer Tarif | 30€ | 220€ |
| Sozialtarif | 15€ | 110€ |
Anmeldung
Nutzen Sie bitte folgenden Link zur Registrierung: https://tally.ippk.de/r/MeDolX